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1295. Juli 2. Breslau.

6 non. Jul.

Johannes, Bischof von Breslau, bestätigt die Stiftung der Cantorpräbende zu Glogau in fast wörtlicher Wiederholung der unter No. 2359 mitgetheilten Urkunde, doch ohne auf diese irgend wie Bezug zu nehmen, ferner mit Weglassung der Erinnerung au die Festsetzungen von weiland Bischof Lorenz und mit etwas abweichender Fassung der Aufzählung von Zehnten, nämlich in Borow (Grossen-Bohrau) 4 M. Silber und 1/2 Vierdung, in Henrici villa (Heinzendorf) 3 3/4 M., in Syba (Scheibau) 9 Vierdung, in Popassiz (Popschütz) 9 Vierdung, in Lynda (Lindau) 5 M., in Rayow (Röhlau) 3 M., Necsiz (Nettschütz) 3 Vierdung und ein Lot, Beliz (Bielitz) 5 Vierdung weniger ein Lot, Solnich (Zölling) 2 1/2 M. und 1/2 Vierdung und vom Allode des Syban daselbst 1/2 M., Socolow (Zücklau) 1/2 M., bei dem Vogte in Vrienstath (Freistadt) 2 1/2 Vierdung, vom Allode des Dietrich von Tesna den Gartenzehnten auf den Feldern, in Borow polonicali (Windisch-Bohrau) den Zehnten garbenweise auf den Feldern, geschätzt auf 8 Mark Silber, den Zehnten in dem Weingarten des Jesco de Sonburn in Zölling, ebendaselbst den Zehnten des Jesco de Steynburn ungefähr 3 M. betragend, den Hopfenzehnten von dem Garten desselben Jesco in Zölling in Durigow (Döhringau) etwa 3 M. betragend, (die nicht ganz deutliche Nebeneinanderstellung der 2 Ortsnamen findet sich in der Urk. so, Jesco v. Steinborn kommt auch in No. 2359 vor, scheint aber doch nicht mit Jesco de Sonborn zusammenzufallen), in Necsiz (Nettschütz) auf eine Mark geschätzt, vom Allod des Woycecho genannt Nosca auf 2 M., in Sulconis villa (in villa Lusna nach No. 2359) den Zehnten von 3 Hufen, in Lindau vier Malter von den Zinshufen, in Zölling drei Malter Korn und Hafer und 8 Scheffel Weizen, in Lubsna (Liebschütz) einen Malter Dreikorn. Item 4 grosse Hufen weniger eine Ruthe für den Pflug in Solnich cantoris (der Gutsantheil des Cantors in Zölling), das Allod von 4 Hufen in Sarcow (vielleicht das eine Vorwerk v. Ober-Seifersdorf Freistadt, welches früher Sorgau hiess), das der Herzog hinzufügte, und 3 Zinshufen und die Schenke daselbst und eine Mühle mit 2 Rädern in Lindau geschätzt auf 5 M. und die Wiesen an der Oder, Alles frühere Pertinenzen der Martinskirche, die jetzt zur Cantorie kommen sollen. Darauf folgen die Einkünfte des Vikars wie in No. 2359, nur dass Heinzendorf (vielleicht nur aus Versehen) weggeblieben ist.

Z. wie in No. 2359.


Or. mit den Siegeln des Bischofs und des Capitels mit zierlicherer Handschrift, als die der früheren Urk. ist, im Bresl. Staatsarchive Glogau Collegiatstift 12.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.